Gabor Maté
Dr. Gabor Maté ist einer der führenden Experten für Trauma, Stress und die Verbindung zwischen Körper und Psyche. Seine Arbeit zeigt, dass viele unserer emotionalen, körperlichen und psychischen Herausforderungen nicht isolierte Probleme sind – sondern Ausdruck tieferliegender, oft unbewusster Muster, die aus unserer Lebensgeschichte stammen.
Sein Ansatz kombiniert Neurowissenschaft, Psychotherapie, Körperarbeit und Achtsamkeit, um zu verstehen, wie unsere frühen Erfahrungen unsere Gesundheit, unser Verhalten und unsere Beziehungen beeinflussen.
Die Ansätze von Gabor Maté – Trauma, Körper & Heilung
Die Kernideen von Gabor Maté
1. Trauma ist nicht das Ereignis – sondern das, was es in uns hinterlässt
Gabor Maté definiert Trauma nicht als das einmalige, schockierende Erlebnis (wie einen Unfall oder eine Katastrophe), sondern als die inneren Wunden, die wir davontragen.
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Trauma entsteht, wenn wir in schwierigen Momenten keine ausreichende Unterstützung hatten.
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Es führt dazu, dass wir uns von uns selbst trennen und unbewusste Schutzmechanismen entwickeln.
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Diese Schutzmechanismen helfen kurzfristig – können aber später zu emotionalen Blockaden, Verhaltensmustern oder sogar körperlichen Symptomen führen.
„Trauma ist nicht das, was uns passiert. Es ist das, was in uns passiert.“ – Gabor Maté
2. Die Verbindung zwischen Trauma und Krankheit
Gabor Maté zeigt in seinen Forschungen, dass viele chronische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Süchte oder psychische Belastungen in der Tiefe oft auf ungelöste emotionale Themen zurückgehen.
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Dauerhafter Stress und emotionale Unterdrückung können das Immunsystem schwächen.
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Nicht verarbeitete Emotionen führen zu Spannung im Körper und zu psychosomatischen Beschwerden.
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Suchtverhalten ist oft eine Strategie, um inneren Schmerz oder emotionale Leere zu betäuben – keine „schlechte Entscheidung“, sondern ein Überlebensmechanismus.
„Die Frage ist nicht: Warum die Sucht? Sondern: Warum der Schmerz?“ – Gabor Maté
3. Frühe Kindheit prägt unser Nervensystem
Maté betont, dass unsere frühesten Bindungserfahrungen mit Eltern und Bezugspersonen unser Nervensystem, unsere Stressresistenz und unser Selbstwertgefühl formen.
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Ein Kind braucht Sicherheit und emotionale Resonanz, um sich gesund zu entwickeln.
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Wird diese Sicherheit nicht gegeben, lernt das Kind, sich anzupassen – oft durch Selbstverleugnung, Perfektionismus oder emotionale Unterdrückung.
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Viele Menschen entwickeln als Erwachsene Muster von Selbstzweifel, Erschöpfung oder Beziehungsproblemen, weil sie sich unbewusst nach der Bindung sehnen, die sie als Kind vermisst haben.
„Wenn ein Kind die Wahl hat zwischen Authentizität und Verbindung, wird es immer die Verbindung wählen – und sich selbst verleugnen.“ – Gabor Maté
Wie kann Heilung geschehen?
Gabor Maté betont, dass echte Heilung nicht durch Willenskraft oder „positives Denken“ passiert, sondern durch Selbstverbindung und bewusste Regulation des Nervensystems.
1. Sich selbst ehrlich begegnen
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Erkennen, wo man sich selbst emotional unterdrückt oder anpasst.
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Bewusst werden, welche Schutzmechanismen aus der Kindheit noch aktiv sind.
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Raum schaffen, um Emotionen wieder zu fühlen – ohne sie zu verdrängen.
2. Den Körper einbeziehen
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Der Körper speichert Trauma – deshalb ist nur Reden oft nicht genug.
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Atemarbeit, sanfte Bewegung und achtsame Berührung können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und alte Spannungsmuster zu lösen.
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Sich erlauben, wieder Sicherheit im eigenen Körper zu spüren.
3. Gesunde Beziehungen & echte Verbindung
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Heilung geschieht oft nicht allein, sondern in echten, sicheren Beziehungen.
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Lerne, dich zu öffnen, ohne dich zu verlieren.
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Erkenne, dass du nicht „falsch“ bist – sondern dass deine Muster aus einem Überlebensinstinkt entstanden sind.
Für wen sind die Ansätze von Gabor Maté relevant?
✔ Menschen mit chronischem Stress oder Burnout
✔ Menschen, die mit Selbstzweifeln, Ängsten oder emotionaler Leere kämpfen
✔ Personen mit psychosomatischen Beschwerden oder chronischen Schmerzen
✔ Menschen mit Suchttendenzen (emotionale oder stoffliche Abhängigkeiten)
✔ Jeder, der sich von alten Mustern befreien und wieder authentisch leben möchte
Fazit: Heilung bedeutet, zu dir selbst zurückzukommen
Gabor Maté zeigt, dass Heilung nicht bedeutet, „positiver zu denken“ oder „stärker zu sein“ – sondern dass es darum geht, sich selbst wieder zu fühlen, dem eigenen Körper zu vertrauen und tiefergehende Muster zu erkennen.
Denn Heilung ist keine Reparatur – sondern eine Rückkehr zur eigenen Wahrheit.
Bücher
Dr. Gabor Maté ist ein renommierter Autor, der mehrere Bestseller verfasst hat. Hier sind einige seiner bekanntesten Bücher:
Vom Mythos des Normalen: Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert – Neue Wege zur Heilung
In diesem Buch untersucht Dr. Maté, wie westliche Gesellschaften, die sich ihrer Gesundheitssysteme rühmen, tatsächlich einen Anstieg chronischer Krankheiten und allgemeiner gesundheitlicher Probleme verzeichnen. Er bietet neue Perspektiven auf Heilung und Wohlbefinden.
Wenn der Körper nein sagt: Wie verborgener Stress krank macht – und was Sie dagegen tun können
Dieses Werk beleuchtet die Verbindung zwischen unterdrücktem Stress und verschiedenen Krankheiten. Dr. Maté zeigt auf, wie chronischer Stress zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann und bietet Ansätze zur Prävention und Heilung.
Im Reich der hungrigen Geister: Auf Tuchfühlung mit der Sucht
Dr. Maté erforscht die komplexen Wurzeln von Suchtverhalten und bietet tiefe Einblicke in die menschliche Psyche sowie Wege zur Überwindung von Abhängigkeiten.
Unruhe im Kopf: Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHS
In diesem Buch bietet Dr. Maté eine neue Perspektive auf ADHS, untersucht dessen Ursprünge und präsentiert ganzheitliche Ansätze zur Heilung.
Unsere Kinder brauchen uns: Wie Eltern sich ihre Rolle zurückerobern
Gemeinsam mit Gordon Neufeld diskutiert Dr. Maté die entscheidende Bedeutung der Eltern-Kind-Bindung und wie Eltern ihre Rolle in der Erziehung stärken können.
Diese Bücher sind in verschiedenen Formaten erhältlich, darunter Taschenbuch, Hardcover und Hörbuch. Sie bieten wertvolle Einblicke in Themen wie Trauma, Sucht, Stress und kindliche Entwicklung.